Wahlkampf ist Fantasie gefragt. Nur so kann man vermutlich die Gunst der Bürger*innen und damit letztlich das Mandat erlangen. Gerade kleinere Gruppen und Politiker stehen oft im medialen Schatten der Berichterstattungen. Es konzentriert sich vieles auf die Lokalmatadoren der Palarmente. Selbst Mandatsträger der großen Parteien, des Landtages und des Bundestages beschwören ihre eigene Basis mit Lobesvideos und Präsenzauftritten. Hunderte Plakate mit den Konterfeis säumen die Straßenränder und schaffen so kleine Ateliers.In dem kleinen Nienhagen bei Celle hat der unabhängige, parteilose Kandidat Alexander Hass (51) einen anderen Weg gewählt um auf sich aufmerksam zu machen. Das scheint zu funktionieren. Er durfte live im Radio singen und ein TV-Sender hat ebenfalls dieses außergewöhnliches Werben von Stimmen gefilmt. „Ich schenke Ihnen meine Stimme und Sie mir ihre“, erzählt der gebürtige Hesse zunächst an der Haustür mit einem kleinen Lächeln. Ein Zeitungsverlag in Brauschweig kröhnte die Idee in der Überschrift mit „Das ist der Hit des Wahlkampfs“. Bereits 23 Termine hat Alexander Hass wahrgenommen, ein Bühnenauftritt, mehrere Besuche in Seniorenheimen und an vielen Haustüren. Die Anfragen reißen nicht ab. Einmal sollte ich nach einem Konzert in Eicklingen mein Plakat an einem Fahnenmast aufhängen, damit es höher als dass an der Straßenlaterne hängende ist“, erzählt Hass. Bei „Harald Junkes Version von „My Way“ solle es auch schon Gänsehaut und kleine Tränen gegeben haben. Einmal durfte Hass sogar in einem Altenheim ein Autogramm schreiben.Der Hit scheint jedoch eindeutig das Lied von Rudi Carrell mit „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer“ zu sein. „Ich singe für mein Leben gerne, gehe häufig in Konzerte, liebe unterschiedliche Bereiche aus Kunst und Kultur. „Als Veranstalter habe ich selbst schon einige Jahrzehnte kleine und große Veranstaltungen organisiert“, so der Kandidat.“ Kultur leidet sehr und muss in den nächsten Jahren sehr stark unterstützt werden, meint der Kulturliebhaber.Es hat bis jetzt niemand die Haustür während des Konzertes zugeschlagen und die Haustiere bleiben meistens brav neben mir sitzen.“, so Hass weiter.Ob die Chance besteht, sein Ziel zu erreichen und in den Kreistag Celle einzuziehen bleibt fraglich. Er will sich dort mit einer starken, unabhängigen Stimme für Kultur und Vereine , Digitalisierung sowie Dorfentwicklung einsetzen. „Im übrigen, so meint er, sollten viele Politiker “nicht immer sich selbst so wichtig nehmen und die Bürger mehr beteiligen.“Eins ist Alexander Hass jedoch am wichtigsten: „Gehen Sie am 12 September zur Wahl!“Haustüren oder Seniorenheimkonzert können noch bis zum 10. September unter ahass@uwg21.de oder 0172-4477503 gebucht werden.