(Bericht Cellesche Zeitung) Die Milch- und Schweinepreise, Tierdokumentationen oder die Düngeverordnung: Die Celler Landwirte haben derzeit mit vielen Unwägbarkeiten zu kämpfen. Hartmut Schnelle kann sich mit der Politik, die auf Bundes- und Landespolitik von seiner SPD betrieben wird, nicht mehr identifizieren. Er hat seine Kündigung an die Parteizentrale in Berlin geschickt. Bei der Kommunalwahl im September wird der Ratsherr nicht mehr für die Sozialdemokraten in Nienhagen kandidieren.

NIENHAGEN. „Das hat nichts mit der hiesigen SPD zu tun“, betont Schnelle, „aber bei dieser Agrarpolitik kann ich Rot-Grün nicht mehr wählen.“ Nur noch bis zum Ende der Legislaturperiode wird der 49-Jährige für die SPD im Rat der Gemeinde Nienhagen sitzen – danach womöglich für die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG), für die er bei der Wahl antreten möchte. „Wir haben uns geeinigt, dass ich die Legislaturperiode zu Ende mache, da sonst viel Verwaltungsaufwand entstehen würde und alle Ausschüsse umbesetzt werden müssten.“

Seine Kündigung hat er aber schon per Einschreiben nach Berlin geschickt. „Vielleicht kann man da mal jemanden wachrütteln“, sagt Schnelle, der in seinem Veredelungsbetrieb 5000 Schweine hält, „bisher habe ich allerdings keine Antwort bekommen.“ Dass der frühere Maschinenbauleiter von Stankiewicz mit Herzblut Landwirt ist, merkt man, wenn er beginnt, über die Milchpreise zu sprechen. „Wir brauchen 25 Cent pro Liter, um die Kosten zu decken – bekommen aber nur 19 Cent. Wie soll man da seine Familie ernähren?“, fragt er. Das Bauernsterben werde aufgrund der aus seiner Sicht verfehlten Politik weitergehen. „Wer die deutschen Bauern richtet, weiß in ein paar Jahren nicht mehr, was auf den Teller kommt“, ergänzt der Landwirt.

 

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